Die Plattform Kulturerbe/Kulturproduktion der Fakultät für Design und Künste der Freien Universität Bozen wurde von der Autonomen Provinz Bozen/Südtirol und der Freien Universität Bozen initiiert und wird gemeinsam finanziert.

 Prof. Nitzan Cohen, Dekan der Fakultät für Design und Künste ist Universitärer Referenten der Plattform,

 Dr. Waltraud Kofler Engl, Kunsthistorikerin, Denkmalpflege/Kulturerbe Expertin ist Direktorin der Plattform  

– Dr. Gaia Piccarolo, Architektin und Architekturhistorikerin, und Dr. Simone Westermann, Kunsthistorikerin, sind aktuelle Forscherinnen der Plattform (siehe Frühere Mitarbeiter:innen).

Methodik

Forschung

Die Plattform wurde von Prof. Dr. Stephan Schmidt-Wulffen und Dr. Waltraud Kofler Engl konzeptualisiert und basiert auf dem Verständnis von Kultur als kollektiver Produktion. Theorien der Soziologie, Anthropologie und Kulturwissenschaft dienen als Grundlage für die Erarbeitung eines praxeologischen Kulturbegriffs. Dabei ist ein zentraler Aspekt, dass Forschung und Intervention nicht zu trennen sind. Die Praxis der Plattform selbst nimmt Anteil an der Verhandlung kultureller Prozesse und stellt sich den Herausforderungen der partizipativen Gestaltung. Die Forschungsprojekte der Plattform basieren auf Praxisformen und Praxisgemeinschaften. Sie sondieren das regionale Kulturerbe innerhalb der Praxisformen und lassen dadurch alternative Narrationen und Strategien entstehen. Wissenschaftliche Methoden werden von einer situationsspezifischen Umsetzung begleitet, bei der die Kompetenzen von Forschern, Dozenten und Studierenden der Fakultät für Design und Künste genutzt werden sollen. Damit zeichnet sich die Methode der Plattform durch ein spezifisches Miteinander von Theorie und Praxis aus, die Forschung und Umsetzung miteinander verbindet. Die Projekte sollen Anlass für forschende Abstraktionen sein, die wieder in die Praxis zurückfließen.

Angewandte Forschung und Lehre

Der methodische Ansatz, der Kulturerbe, Kulturproduktion und Handwerkstraditionen der Region verbindet, soll in die universitäre Lehre der Fakultät für Design und Künste und in das Studium Generale integriert werden. Bei der Gestaltung von Produkten und kulturellen Praktiken können theoretische und praktische Kenntnisse des kulturellen Erbes und der regionalen Handwerkstraditionen das Potenzial für eine zeitgenössische Weiterentwicklung steigern, traditionelle Handwerkstechniken in einen neuen Kontext bringen und ihre grundlegenden Gestaltungsprinzipien auf moderne/zeitgemäße Materialien und Praktiken anwenden. Die Plattform bietet wissenschaftliche Unterstützung (Grundlagenforschung, Feldforschung, Vorträge etc.) für Interessierte, Vereine, Schulen und andere Initiatoren welche an Projekten zum Umgang und zur Vermittlung von lokalem und regionalem Kulturerbe arbeiten an. Zudem sollen Lehrende und Studierende der Fakultät für Design und Künste in Gestaltungs- und Umsetzungsprojekte konkreter Kulturerbeprojekte einbezogen und damit die Universität, mit dem Territorium und lokalen Gemeinschaften vernetzt werden.

Bunker des Vallo Alpino in den Sextener Dolomiten. Foto Waltraud Kofler Engl
Archäologische Ausgrabungen von Kriegsbauten des Ersten Weltkriegs am Karnischen Kamm (A). Foto Waltraud Kofler Engl
Fane Alm in Vals bei Mühlbach
Bunker des Vallo Alpino in den Sextener Dolomiten. Foto Waltraud Kofler Engl
Archäologische Ausgrabungen von Kriegsbauten des Ersten Weltkriegs am Karnischen Kamm (A). Foto Waltraud Kofler Engl
Fane Alm in Vals bei Mühlbach

Dokumente und Charten zum kulturellem Erbe

Die Nutzer der Webseite finden hier einige der wichtigsten offiziellen Dokumente der letzten 100 Jahre, die die Richtlinien für den Schutz, die Erhaltung, Restaurierung und Aufwertung von materiellem und immateriellem Kulturerbe geprägt haben. Durch Anklicken der einzelnen Links gelangen Sie direkt zu den vollständigen Texten der aufgelisteten älteren und jüngeren Charten und Dokumente, die Ihnen einen Überblick zur Entwicklung des im steten Wandel begriffenen Konzeptes Kulturerbe und zu den Richtlinien für deren Schutz und Erhaltung geben werden.

Die Charta von Athen zur Restaurierung historischer Denkmäler, 1931

Carta italiana del restauro, 1932

Charta von Venedig, 1964

Charta von Burra, 1979, 1999 überholt

Charta der historischen Gärten (Charta von Florenz), 1981

Charta für den Schutz und die Pflege des archäologischen Erbes (Charta von Lausanne), 1990

Charta von Florenz zum Europäischen Kulturerbe, 1991

Das Nara-Dokument zur Echtheit/Authentizität, 1994

Prinzipien zur Konservierung und Restaurierung des Historischen Bauerbes: Charta von Krakau, 2000

Übereinkommen zur Erhaltung des Immateriellen Kulturerbes, 2003

Rahmenkonvention über den Wert von Kulturerbe für die Gesellschaft (Konvention von Faro), 2005

The Florence Declaration on Heritage and Landscape as Human Values, 2014

Erklärung von Davos, 2018

Heritage and the Sustainable Development Goals: Policy Guidance for Heritage and Development Actors, Icomos, 2021